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Cardhu Whisky – vom Bauernhof zum Welterfolg

Cardhu Blickt man ein wenig in der Whisky-Geschichte Schottlands zurück, stößt man schnell über die eine oder andere skurrile Räuberpistole. Das liegt nicht zuletzt darin begründet, dass das Brennen von Whisky in der Anfangszeit strengen Restriktionen unterlag. Nur wer sich die teuren Lizenzen leisten konnte, durfte auch Whisky herstellen. Viele armen Bauern konnten das nicht, ließen sich aber dennoch nicht von den Verboten beirren und produzierten schwarz – unter anderem den Cardhu-Whisky, der heute zu den absoluten Klassikern zählt.
Besonderheiten
  • Schottischer Single Malt
  • Milder Charakter
  • Brennerei 1824 gegründet
  • Dunkle weiche Aromen

Cardhu Whiskys Test & Vergleich 2024

Die Cardhu-Brennerei hat ihren Sitz im schottischen Cardow, gehörig zur Grafschaft Banffshire. Sie ist also Teil der berühmten Speyside-Whisky-Landschaft. Gegründet wurde sie im Jahre 1824 von John und Helen Cumming. Daran erkennst du schon, dass sie eine lange Tradition hat und dass es viel Spannendes über sie zu erzählen gibt. Die wichtigsten Eckpunkte schauen wir uns jetzt einmal etwas genauer an.

Die Geschichte von Cardhu

Die Anfänge der Cardhu-Brennerei reichen bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück. Damals betrieb Helen Cumming gemeinsam mit ihrem Ehemann John einen Bauernhof in Cardow. Dort hielten sie nicht nur Tiere, sie destillierten auch Whisky. Das Problem dabei: Sie konnten sich die Lizenzen nicht leisten. Im Jahr 1816 wurde John deshalb drei Mal wegen illegaler Destillation verurteilt.

Dabei war es zur damaligen Zeit unter Bauern durchaus üblich, kleinere Mengen selbst zu brennen und sich nicht weiter um Lizenzen zu kümmern. Niemand hatte das Geld für die kostspieligen Bewilligungen, weshalb man lieber im Geheimen weiterbrannte und sich eines einfachen, aber raffinierten Warnsystems bediente. Helen behielt die Beamten im Blick und benachrichtigte die anderen Bauern, indem sie eine rote Fahne aufstellte. Dabei verkaufte sie auch ihren eigenen Whisky direkt vom Küchenfenster aus.

Einen Wendepunkt stellt das Jahr 1824 dar. Damals wurden die Zölle durch das Steuergesetz von 1823 reduziert, sodass sich auch weniger begüterte Bauern eine Destillationslizenz leisten konnten. Helen ergriff die Gelegenheit, kaufte neue Stills und verkaufte ihren Whisky mit Hilfe ihres Freundes George Smith, dem späteren Gründer der Glenlivet-Brennerei, im großen Stil weiter.

Im Jahr 1846 starb John. Helen führte die Destillerie von da an gemeinsam mit ihrem Sohn weiter, während der Betrieb offiziell in den Besitz von George Smith überging. Zu dieser Zeit wurden auch ein Brauer und ein Maltman eingestellt. Als Lews im Jahr 1872 starb, übernahm seine Frau Elisabeth die Farm, die sie mit Helen und ihren beiden Söhnen weiterführte. In den folgenden Jahren stieg der Bedarf nach Whisky weiter und eine neue größere Destillerie konnte gebaut werden.

Im Jahr 1893 verkaufte Elisabeth die Brennerei für 20.500 Pfund an John Walker & Sons. Im Gegenzug erhielten sie und ihre Familie Anteile an dem Unternehmen. Mit der großen Firma im Rücken war es möglich, die schweren Zeiten zu überstehen, die 1898 mit dem Kollaps des Whisky-Marktes hereinbrachen. Im Jahr 1930 schließlich ging die Brennerei an ihren heutigen Besitzer, die Distillers Company Ltd., heute Diageo. Ihren heutigen Namen (Cardhu: schwarzer Fels) erhielt sie im Jahr 1965.

Die Produktion – klein, aber fein

Verglichen mit anderen Brennereien ist das Produktionsvolumen bei Cardhu etwas kleiner. So hatte man hier über lange Zeiträume lediglich vier Brennblasen zur Verfügung. Erst im Jahr 1960 wurde die Ausstattung um zwei weitere ergänzt.

Insgesamt umfasst die Ausstattung:

  • einen Maischbottisch (7,2 t)
  • acht Gärbottiche (zusammen 296.000 l)
  • drei wash stills (zusammen 36.000 l)
  • drei spirit stills (zusammen 31.500 l)

Der Geschmack des Cardhu-Whiskys

Der Cardhu-Whisky zeichnet sich vor allem durch seine Ausgewogenheit und seine seidige Milde aus. Seinen Charakter kann man am ehesten als süß und fruchtig beschreiben. Darauf ist es auch zurückzuführen, dass beliebte Abfüllungen wie der Cardhu 12 Jahre sich auch bei Whisky-Einsteigern großer Beliebtheit erfreuen. Durch die ausgewogene milde Auskleidung des Mundes kommen die malzigen Aromen sowie Birnen- und Honig-Anklänge angenehm behutsam zum Vorschein.

Und auch den erfahrenen Whisky-Freunden bietet Cardhu einiges. Hier ist der Cardhu 15 Jahre hervorzuheben, der immer noch den angenehm dezenten Charakter des Vorgängers beibehält, dabei aber deutlich komplexer und verspielter ist.

Im oberen Bereich befindet sich der Cardhu 18 Jahre. Durch die längere Reifezeit ist dieser Whisky nochmal ein gutes Stück kräftiger. Gleichzeitig verliert er nicht seine süße und fruchtige Grundstruktur.

Überblick über das Cardhu Sortiment

Hier haben wir noch einmal einen kurzen Überblick über das Sortiment von Cardhu. Ein paar der Whiskys schauen wir uns gleich auch noch etwas genauer an.

  • Cardhu 12 Jahre Single Malt
  • Cardhu 15 Jahre Single Malt
  • Cardhu 18 Jahre Single Malt
  • Cardhu 22 Jahre Single Malt
  • Special Cask Reserve
  • Amber Rock
  • Gold Reserve
  • Rare Malt
  • Signatory 27 Jahre

Ein paar beliebte Cardhu Whiskys

Cardhu Single Malt 12 Jahre

( Rezensionen)
Cardhu Single Malt 12 Jahre

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Whisky
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 40 %
  • Fassreife: 12 Jahre
Der Cardhu 12 Jahre kann am besten als weich und elegant beschrieben werden. Sehr gut kann er zu leicht süßlichen Fleischgerichten genossen werden. Probier ihn zum Beispiel mal mit luftgetrocknetem Schinken wie Pata Negra, Serrano- oder Parmaschinken. Du wirst sehen, hier kommen seine süßen Aromen voll zur Geltung. Auch gemeinsam mit Gänseleber und karamellisierten Äpfeln entfaltet er ein vielseitiges Geschmackserlebnis.

Beliebt ist der Cardhu 12 vor allem bei Whisky-Genießern, die nicht so viel mit rauchigen Sorten anfangen können. Er ist mild, fruchtig und absolut nicht aufdringlich. Hier wird empfohlen, ihn in geeisten Gläsern zu servieren. Im Vergleich mit anderen Whiskys ist der Nachklang verhältnismäßig lang. Wenn du also einen Single Malt suchst, den du eine Weile auf Gaumen und Zunge spürst, bist du hier richtig.

Insgesamt kann man also sagen, dass der Cardhu zu den besseren 12-Jährigen gehört, die du für unter 30 Euro bekommst. Das erkennt man bereits daran, dass er im Jahr 2014 die Scotch Whisky Masters gewinnen konnte.

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Cardhu Gold Reserve

( Rezensionen)
Cardhu Gold Reserve

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Whisky
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 40 %
Den Cardhu Gold Reserve kannst du dir als leichten Whisky für die warme Jahreszeit vorstellen. Er ist unkompliziert genießbar und verhältnismäßig einfach. In puncto Komplexität und Tiefe kann er also nicht ganz mit den großen Highlights von Cardhu mithalten. Auch entfalten sich hier zum Teil etwas bittere Noten.

Bei der Nase befindet sich das Malz im Vordergrund. Früchte sind eher nicht zu schmecken. Geschmacklich startet der Gold Reserve mit einem süßen Hauch durch, der allerdings nur verhältnismäßig kurz anhält. Danach treten eher die bitteren Akzente in den Vordergrund. Grundsätzlich kann man sagen, dass du hier einen soliden Allrounder geboten bekommst, der gut für dich geeignet ist, wenn du bereit bist, deine Ansprüche für einen günstigen Preis ein wenig herunterzuschrauben. Probiere ihn also ruhig einmal aus.

Übrigens: Falls du ein Game-of-Thrones-Fan sein solltest, hat Cardhu eine Sonderausgabe für dich. Der Cardhu Gold Reserve Single Malt Haus Targaryen ist mit dem originalen Wappen aus der Serie versehen. Fazit: Eine tolle Geschenkidee!

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Cardhu Special Cask Reserve

( Rezensionen)
Cardhu Special Cask Reserve

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Scotch
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 40 %
Der Cardhu Special Cask Reserve hat keine Altersangabe, weil er sowohl als alten aus auch aus jüngeren Fässern gemischt wurde. So ist chargenübergreifend ein gleichbleibender Geschmack gewährleistet.

In puncto Aroma unterscheidet sich schon der Duft deutlich vom 12 Jahre alten Cardhu. Er ist wesentlich intensiver. Neben den bekannten zitrusartigen Noten kommen hier auch Nuancen von Banane, Karamell und Malz zum Vorschein. Der Geschmack kann auf jeden Fall als edel beschrieben werden. Das Holz ist hier verhältnismäßig dominant. Hinzu kommen Kräuter, aber auch Vollmilchschokolade und Rosinen.

Der Abgang des Cardhu Special Cask Reserve wird von den meisten Käufern als eher lang und weich beschrieben. Das Holz befindet sich dabei tendenziell im Vordergrund.

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Cardhu Amber Rock

( Rezensionen)
Cardhu Amber Rock

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Whisky
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 40 %
Der Amber Rock ist ein weiterer Klassiker aus dem Sortiment von Cardhu. Hier kannst du wie bei nur wenigen anderen Whiskys herausschmecken, welchen großen Einfluss das verwendete Quellwasser auf den Geschmack hat. Durch die ganz speziellen Mineralgehalte des Mannoch Hill und des Lyne Burn hat der Amber Rock einen sehr klaren Geschmack. Wenn dir der bekannt vorkommt, ist das nicht verwunderlich. Aus den gleichen Quellen kommt nämlich auch das Wasser für verschiedene Johnnie-Walker-Blends.

Der Name Amber Rock kommt übrigens von der unverwechselbaren Färbung des Whiskys, die durch die Beimischung von Zuckercouleur entsteht. Die geschmackliche Vielfalt steht der Farbe in nichts nach. Der Amber Rock ist nämlich in zwei Fässern gereift (Wood Finishing). In dem zweiten Fass reifte vorher Bourbon, wodurch die eher milden Geschmacksaromen zustande kommen. Hier schmecken Käufer vor allem Akzente von Schokolade und Vanille heraus.

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Fazit

Du siehst, in dem Sortiment von Cardhu gibt es einziges zu entdecken. Ob es nun der edle 18 Jahre Alte oder der facettenreiche Gold Reserve sein soll, hier gibt es das Passende für jeden Geschmack. Geschmacklich sind die meisten Sorten in einem etwas milderen und geschmacklich einfacheren Spektrum angesiedelt. Größere Komplexität findest du vor allem in den alten Jahrgängen und in den Special-Cask-Abfüllungen.

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