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Dalmore – fruchtig und komplex

Dalmore Dalmore gehört zu den erfolgreichsten schottischen Brennereien. Das liegt nicht nur an einigen ultraseltenen Abfüllungen, die auf Auktionen regelmäßig Höchstpreise erzielen. Auch das Kernsortiment um den Dalmore 12 zieht Whisky-Kenner regelmäßig in seinen Bann.
Besonderheiten
  • Gründung 1839
  • Komplexe fruchtige Aromen
  • Weich und mild

Dalmore Test & Vergleich 2024

Einleitend schauen wir uns einmal an, wie Dalmore zu einer der der wichtigsten Brennereien Schottlands werden konnte. Auf dem Weg an die Spitze gab es nämlich die eine oder andere Schwierigkeit zu überwinden.

Die Geschichte von Dalmore

Die Gründung der Dalmore-Brennerei geht auf das Jahr 1839 zurück. Damals nutzte Alexander Matheson das Vermögen, das er sich durch illegalen Opiumhandel in Asien erworben hatte, für die Gründung seiner eigenen Destillerie. Das funktionierte auch lange Zeit recht gut. Das Geschäft florierte und die Umfänge der Abfüllungen konnten kontinuierlich gesteigert werden. Eine erste schwierige Zeit kündigte sich erst zu Beginn des Jahres 1917 an. Damals nutzte die britische Royal Navy den Meeresarm, an dem sich die Brennerei befindet, für die Herstellung von Tiefseeminen. Eine Minenexplosion im Jahr 1920 führte dazu, dass ein Großteil der Brennerei zerstört wurde.

Es schloss sich ein Rechtsstreit zwischen dem damaligen Brennereimanager Andrew Mackenzie vom berühmten Mackenzie-Clan und der Royal Navy an. Der dauerte über ein halbes Jahrzehnt an und landete letztendlich sogar vor dem House of Lords. Im Anschluss konnte die Brennerei ihren Betrieb aber glücklicherweise wieder aufnehmen und an alte Erfolge anknüpfen.

Einen weiteren Schritt machte man im Jahr 1966. Damals erhöhte man die Anzahl der Brennblasen von vier auf acht. Durch diesen Schritt wurde Dalmore auf einen Schlag zu einer der 25 größten Brennereien der Welt. In den 60er Jahren fusionierte der Besitzer der Dalmore-Brennerei Mackenzie Brothers Ltd. dann mit der Whisky-Größe Whyte & Mackay. Seitdem kam es noch zu einigen weiteren Fusionen und Verkäufen. Hier ist vor allem der Kauf von Mehrheitsanteilen der Muttergesellschaft durch Diageo zu nennen.

Besonderheiten bei der Produktion

Das bei der Whisky-Herstellung benutzte Wasser stammt aus dem Fluss Alness. Er ist nach der Kleinstadt benannt, in der sich die Brennerei befindet. Seinen Ursprung hat er im nahegelegenen Loch Morie, der sich mitten in den nördlichen Highlands befindet. Es ist nicht zuletzt diese Lage, die einen starken Einfluss auf den leichten floralen Geschmack des Whiskys hat.

Im Laufe ihrer Geschichte wurde die Brennerei mehrfach erweitert. Dadurch konnte sich die Produktionskapazität immer mehr erweitern. Mit dem letzten Ausbau im Jahr 1991 wurde sie von 3 Millionen auf das heutige Produktionsvolumen von 4,2 Millionen Liter gesteigert.

Die Pot Stills von Dalmore

In der Brennerei von Dalmore befinden sich vier wash stills und vier spirit stills, wobei es bei beiden verschiedene Größen gibt. Unter den wash stills befinden sich je zwei Ausführungen mit einem Fassungsvermögen von 16.500 und zwei mit 8.250 Litern. Bei den spirit stills gibt es die Kapazitäten 11.000 und 7.300 Liter.

Eine Besonderheit der wash stills besteht bei Dalmore darin, dass sie eine Einschnürung im Mittelstück zwischen dem runden Deckel und dem Hals haben. Das führt zu einer erhöhten Rückflussrate. Auch bei den spirit stills gibt es Besonderheiten. Hier kommen spezielle Lomond Stills zum Einsatz, die mit drei perforierten Platten ausgestattet sind, die separat gekühlt werden können. Das bietet dem Brennmeister die Möglichkeit, verschiedene Whiskys in derselben Brennblase herzustellen.

Die Mälzerei

Dalmore betrieb von seiner Gründung 1839 bis zum Jahr 1892 eine eigene Mälzerei. Die Reifung erfolgte auf dem eigenen Gelände in den eigenen Lagerhäusern. Im Jahr 1956 stieg man auf eine Saladin Box um. Dabei handelt es sich um eine große flache Maschine, die die keimende Gerste automatisch umwälzt und auf diese Weise eine optimale Luftzirkulation gewährleistet. Getorftes Malz verwendet man bei Dalmore nur selten. Es kommt lediglich bei einigen wenigen Abfüllungen mit markanten Rauchnoten zum Einsatz. Seit 1982 wird in der Brennerei selbst überhaupt nicht mehr gemälzt. Die treibende Gerste wird von externen Mälzereien angeliefert.

Die Lagerung

Insgesamt gibt es bei Dalmore ganze neun Lagerhäuser. Bei vier davon handelt es sich um traditionelle flache dunnage warehouses. Die restlichen fünf sind moderne und größere racked warehouses. Viele davon erstrecken sich über mehrere Stockwerke. So gibt es hier eine Gesamtlagerkapazität von 65.000 Fässern. Bei Dalmore kommt eine große Vielfalt an Fasstypen zum Einsatz. Am häufigsten werden Ex-Bourbon-Fässer genutzt.

Das Besucherzentrum der Dalmore-Brennerei

Wie bei vielen anderen Brennereien gibt es auch bei Dalmore ein Besucherzentrum, das das ganze Jahr über geöffnet ist. Hier kannst du Touren buchen, in denen du alle Produktionsbereiche aus erster Hand kennenlernst.

Adresse der Brennerei:

The Dalmore Distillery
Alness
Ross-shire
IV17 0UT
Tel: +44 (0)1349-882362

Öffnungszeiten:

April – September: Mo – Sa: 10:00 – 17:00 Uhr
Oktober – März: Mo – Fr: 10:00 – 17:00 Uhr

Ein Einblick in das Dalmore-Sortiment

Dalmore gehört zu den bekanntesten Single-Malt-Brennereien der Welt. Ein wichtiger Grund dafür besteht in dem großen Produktionsvolumen, das zu einer großen Auswahl offizieller Abfüllungen führte. Die mit Abstand bekannteste Sorte ist der 12-jährige Dalmore. Es gibt aber auch noch einen 15- und einen 18-jährigen Whisky. Unabhängige Abfüllungen aus dem Hause Dalmore findet man selten. Gorden & MacPhail ist einer der letzten unabhängigen Anbieter, in deren Sortiment man noch Dalmore-Whiskys findet.

Ein besonderes Highlight des Sortiments ist The Dalmore, der für einige Zeit den Rekord für den teuersten Whisky der Welt hielt. Der Preis lag hier bei satten 25.000 Pfund. Gerüchten zufolge wurde die Flasche aber noch am selben geleert, sodass sie auf weiteren Aktionen wahrscheinlich nicht mehr auftauchen wird.

Daneben gibt es bei Dalmore aber noch zahlreiche weitere Abfüllungen. Ein Überblick:

  • Dalmore 12 Jahre
  • Dalmore 15 Jahre
  • Dalmore 18 Jahre
  • Dalmore King Alexander III
  • Dalmore Valour
  • Dalmore Cigar Malt Reserve
  • Dalmore Port Wood Reserve

Manche Abfüllungen sind neben einer 0,7- auch in einer 1,0-l-Version erhältlich. Es lohnt sich also, nochmal genauer nachzuschauen. Mitunter lassen sich so ein paar Euro sparen.

Beliebte Whiskys von Dalmore

Dalmore 12 Jahre

( Rezensionen)
Dalmore 12 Jahre

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Whisky
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 40 %
  • Fassreife: 12 Jahre
Der Dalmore 12 Jahre ist ganz klar der Kern des Sortiments. Er zeichnet sich vor allem durch seine süßen Noten und seine Dominanz von kräftigen Sherry-Aromen aus. Die aromatische Komplexität kommt vor allem durch die Besonderheiten beim Finish zustande. Der Dalmore 12 Jahre wird nämlich in amerikanischen Bourbon- und in spanischen Oloroso-Sherryfässern gelagert.

Entsprechend entfalten sich sowohl beim Nosing als auch beim Geschmack holzige Noten, die aber angenehm weich ausfallen und zusätzlich durch Anklänge von dezentem Torfrauch und Zitrusfrüchten abgerundet werden. Insgesamt handelt es sich hier um einen Whisky, der praktisch durchweg positive Rezensionen erhält. Für eine 12 Jahre alte Abfüllung bezahlt man hier zwar etwas mehr als bei anderen Anbietern, dafür bekommt man aber auch ein angenehm mildes und ausgewogenes Geschmacksbild geboten. Lediglich für Freunde besonders rauchiger und sehr torfiger Whiskys ist der Dalmore nicht unbedingt die erste Wahl.

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Dalmore 15 Jahre

( Rezensionen)
Dalmore 15 Jahre

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Whisky
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 40 %
  • Fassreife: 15 Jahre
Kommen wir zur nächsten Alterskategorie, dem 15 Jahre alten Dalmore. Hier riecht und schmeckt man noch einmal einen deutlichen Qualitätsanstieg gegenüber der 12-jährigen Abfüllung. Der 15 Jahre alte Dalmore ist 12 Jahre lang in Ex-Bourbonfässern und anschließend 3 Jahre in Ex-Sherry-Fässern gereift.

Bereits beim ersten Riechen erkennst du deutlich die dunklen Fruchtnoten des Sherryfasses heraus, die sich raffiniert mit Schokoladenaromen verbinden. Hier entsteht beim Nosing eine ganz besondere Vorfreude auf die Geschmacksnoten, die dem ersten Eindruck in nichts nachstehen. Der Malt zeichnet sich durch sein weiches und angenehm mildes Geschmacksbild aus. Einen großen Anteil am Gesamtbild hat die markante schokoladige Cremigkeit. Der Abgang ist lang und angenehm.

Unser Fazit: Für einen etwas höheren Preis von etwa 60 Euro bekommst du hier einen echten Hochklasse-Whisky geboten.

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Dalmore King Alexander III

( Rezensionen)
Dalmore King Alexander III

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Whisky
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 40 %
  • Fassreife: 14 Jahre
Mit dieser Abfüllung ehrt Dalmore König Alexander III, dem bei einer Jagd im Jahr 1263 ein Mitglied der MacKenzie-Familie das Leben rettete. Aus Dank erlaubte der König ihr, den königlichen Herrsch im Wappen zu tragen. Seitdem sind die Dalmore-Abfüllungen für ihr markantes Logo bekannt.

Der King Alexander III zeichnet sich vor allem durch seine Komplexität aus. Die kommt dadurch zustande, dass dieser Single Malt in sechs verschiedenen Fassarten reift. Damit ist er vor allem für die etwas erfahreneren Whisky-Kenner, die bereits Erfahrung mit facettenreichen Abfüllungen gemacht haben.

Im Aroma dominieren hier dunkle Beeren und Pflaumen. Hinzu kommen würziges Weihnachtsgebäck, Orange, Zitrus, Heu, leichtes Olivenöl und Rosenholz. Im Geschmack vertieft sich dieser Eindruck, wobei leicht herbe, ölige Akzente in den Vordergrund verlagern. Nach einigen Augenblicken hinterlässt der Whisky ein eher trockenes Mundgefühl, wobei er ausgewogen und vollmundig bleibt. Der Abgang ist sanft und mittellang. Hier dominiert ganz klar das Holz. Die Süße verschwindet. Eine gewisse Kakao-Herbe lässt sich herausschmecken.

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Dalmore 18 Jahre

( Rezensionen)
Dalmore 18 Jahre

Besonderheiten

  • Kategorie: Single Malt Whisky
  • Abfüllmenge: 0,7 l
  • Alkoholgehalt: 43 %
  • Fassreife: 18 Jahre
Zum Abschluss wollten wir dir noch die High-End-Abfüllung von Dalmore vorstellen, den Dalmore 18. Dieser Oberklasse-Whisky reift zunächst 14 Jahre in Fässern aus amerikanischer Weißeiche. Im Anschluss erhält er sein Finish für drei Jahre in Matusalem-Sherryfässern. Zu guter Letzt wird er auch noch einmal für 12 Monate in stehenden Sherry-Fässern gelagert. Hier weiß man sofort, dass einen ein komplexes Geschmackserlebnis erwartet.

Das Aroma des Dalmore 18 hat vor allem süße sirupartige Noten, die unter anderem an Trockenfrüchte, Rosinen und Weihnachtsgewürze erinnern. Nach einem ersten Eindruck treten leicht säuerliche Noten in den Vordergrund. Auch etwas Holz entfaltet sich in der Nase.

Der Geschmack ist weich, süß und fruchtig. Hier entfaltet sich die Eichennote noch einmal deutlich stärker. Ganz klar im Vordergrund stehen aber Dalmore-typisch die Sherry-Akzente. Wenn du ein Fan fruchtiger süßer Whiskys bist, erwartet dich hier ein spannendes Geschmackserlebnis. Nach der ersten Entfaltung der facettenreichen Noten geht der Geschmack in einen mittellangen weichen Abgang übrig. Auch eine kurze leichte Würze mit Akzenten bitterer Eiche kommt hier zum Vorschein. Zum Schluss bleiben leichte Anklänge an Schokolade, Rosine und Kirschen zurück.

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Fazit – Whiskys für Kenner

Aufgrund ihrer Komplexität sind Dalmore-Whiskys vor allem etwas für die erfahreneren Malt-Freunde. Durch die einzigartigen Finishing-Techniken und die Vielzahl verschiedener Fässer, die hier zum Einsatz kommen, entfalten sich besonders vielseitige Geschmacksdimensionen. Die meisten Dalmore-Whiskys bewegen sich dabei in einem fruchtigen Spektrum. Herbe und rauchige Noten sind eher unterschwellig und am Rande wahrzunehmen. Wenn du bereit bist, etwas mehr auszugeben, bekommst du hier einige Whiskys der Extraklasse geboten, die in keiner ernsthaften Sammlung fehlen sollten. Wir wünschen dir viel Spaß beim Entdecken.

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