Johnnie Walker – Pionier des Blendings
- Vor allem Blends
- Milde Aromen
- Geringer Alkoholgehalt
- Premium-Kategorie Black Label
Johnnie Walker Test & Vergleich 2024
Wie kaum ein anderes Unternehmen ist Johnnie Walker mit der Praxis des Whisky-Blendens verbunden. Doch woran liegt das eigentlich und wodurch zeichnen sich die Blends aus? Hier gibt es die Antworten.
Der Beginn des Johnnie-Walker-Mythos
Die Erfolgsgeschichte des beliebten Scotch‘ beginnt im Jahre 1819, als John Walker und seine Mutter ihre Farm in der Nähe von Kilmarnock nach dem Tode des Vaters verkauften. Den Verkaufserlös investierten sie in den Kauf einer Gemischtwarenhandlung im Ort. Nach einiger Zeit nahmen sie auch Whisky in ihr Sortiment auf. John zeigte sich in der Folge als großer Innovator, indem er Blending-Techniken, die man zur damaligen Zeit nur bei Tee einsetzte, auch bei der Herstellung von Whisky nutzte. Die ersten Versuche waren vielversprechend. Schnell stellten sich Erfolge ein.
Der erste Eigentümerwechsel
Nach dem Tod von John Walker im Jahre 1857 übernahm sein Sohn Alexander die Geschäfte. Fortan war er für das Blending zuständig.
Als glücklicher Umstand stellte sich die zwischen 1858 und 1863 grassierende Reblausplage heraus. Da sie fast den gesamten Bestand französischer Weinstöcke vernichtete, hatten Whisky-Produzenten in diesen Jahren Hochkonjunktur. Aufgrund der Knappheit wurden der damals viel getrunkene Wein, aber auch Cognac und Brandy deutlich teurer. Weiterhin kam den Blendern ein neues Gesetz aus dem Jahre 1860 entgegen, das die Möglichkeit eröffnete, fortan nicht nur mit Malt-, sondern auch mit Grain Whisky zu mischen. So könnte das Sortenangebot deutlich ausgeweitet werden.
In den nächsten Jahren eröffnete Alex Walker weitere Außenstellen. Die erste entstand 1880 in London. Weitere folgten in Sydney, Südafrika und Birmingham. Als Alexander im Jahr 1889 starb, übernahmen seine Söhne George Paterson Walker und Alexander Walker II die Geschäfte. George kümmerte sich vorrangig um Marketing und Vertrieb, während sich Alexander dem Blenden widmete. In dieser Zeit erwarb das Unternehmen auch weitere Destillerien. Hier sind vor allem Cardhu (1894) und Talisker (1916) zu nennen.
Johnnie Walker und Diageo
Im Jahr 1925 kam es zur Fusion von John Walker & Sons und der 1877 gegründeten Distillers Company (Ltd.). Das daraus entstandene Unternehmen schloss sich wiederum 1897 mit Arthur Bell & Sons zu den United Distillers zusammen. Zusammen mit den International Distillers & Vintners bildeten sie schließlich 1997 die United Distillers & Vintners. Dieses Unternehmen ging 2002 komplett in den Besitz von Diageo über.
Durch die zahlreichen großen Zusammenschlüsse konnte das Produktionsvolumen von Johnnie Walker im Laufe der Zeit deutlich gesteigert werden. So wurden beispielsweise alleine im Jahr 2012 über 170 Millionen Liter Johnnie-Walker-Whisky verkauft.
Johnnie Walker und das Marketing
Wie eingangs bereits kurz angesprochen, hatte das schlagkräftige Marketing einen großen Anteil an dem Erfolg von Johnnie Walker. Das begann bereits mit einer Maßnahme, die ursprünglich aus praktischen Erwägungen heraus ergriffen wurde – die markante rechteckige Form der Flasche, die im Jahr 1870 die bis dahin verbreitete runde Form ablöste. Man hatte damals jedoch nicht vorgehabt, sich von seinen Konkurrenten abzuheben. Vielmehr ging es darum, Platz beim Transport zu sparen.
Eine wichtige tatsächliche Marketing-Maßnahme war die Auswahl des Logos. Seit 1909 ist auf jeder Flasche der unverwechselbare Striding Man eingesetzt, der mit Zylinder und Spazierstock die Flaschen ziert. Ein weiterer raffinierter Marketing-Schachzug gelang im Jahr 1998. Damals brachte man in Zusammenarbeit mit einem Software-Entwickler das Computerspiel Moorhuhn auf den Markt, das sich großer Beliebtheit erfreute.
Die Produktpalette von Johnnie Walker
Die verschiedenen Abfüllungen von Johnnie Walker sind mit farbigen Labels gekennzeichnet. Darunter gibt es die verschiedenen Jahrgangsstufen und einige Reserve-Abfüllungen. Hier ein kurzer Überblick:
- Red Label (wichtigste Marke von Johnnie Walker, ohne Altersangabe)
- Black Label (12 Jahre)
- Green Label (15 Jahre)
- Platinum Label (18 Jahre)
- Johnnie Walker XR 21 (21 Jahre)
- Double Black Label (höherer Anteil an Islay-Malt)
- Gold Label (18 Jahre)
- Gold Label Reserve (keine Altersangabe)
- Blue Label (ohne Altersangabe)
Beliebte Johnnie Walker Whiskys
Johnnie Walker Red Label
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Gelobt wird von den Käufern, dass das Red Label für einen Whisky seiner Preiskategorie kaum Brennereicharakter zeigt. Dennoch findest du hier natürlich allein schon aufgrund des umfangreichen Blendings nicht die Komplexität klassischer schottischer Single Malts. Dieser Whisky ist eher zum Mischen mit Cola oder zum Mixen von Cocktails geeignet. Hier punktet er mit seinem angenehm unaufdringlichen Geschmacksprofil, das trotzdem einige raffinierte Nuancen zeigt.
Johnnie Walker Gold Label Reserve
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Im Antritt zeigt sich eine starke Eichennote, die in leichte rauchige Facetten übergeht. Insgesamt wird der Whisky von vielen Käufern als mild und ausgewogen beschrieben. Einige sehen in ihm eine geschmackliche Mischung aus dem 18 Jahre alten Gold-Label und dem Double-Black. Gelobt wird dabei, dass es keine brennenden scharfen Noten gibt und dass der Grain-Anteil nicht in den Vordergrund drängt.
Eis und Wasser werden zum Genuss dieses Whiskys eher nicht empfohlen. Mit einem Alkoholgehalt von 40 % ist er von Haus aus schon vergleichsweise dünn. Hier wird von einigen Verkäufern angemerkt, dass der Whisky mit etwas weniger Verdünnung in der Brennerei noch aromatischer wäre.
Johnnie Walker 18 Jahre
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
- Fassreife: 18 Jahre
Die rauchigen Noten halten sich hier eher im Hintergrund. Stattdessen kommt eine holzige Note zum Vorschein, die von süßen Nuancen wie Orange und Vanille überdeckt wird. Auch von ganz leichten Zitruseinflüssen wird geschrieben.
Im Abgang verbinden sich noch einmal leichter Rauch und harmonisches Holz. Auch die zitrusartige Spritzigkeit bleibt erhalten. Der Abgang ist etwa mittellang.
Insgesamt kann man sagen, dass es sich hier um einen gelungenen Blend der etwas höheren Preiskategorie handelt. Wenn du also in das etwas gehobene Segment von Johnnie Walker vorstoßen willst, probiere diese Abfüllung ruhig einmal aus.
Johnnie Walker Black Label
Besonderheiten
- Kategorie: Blended Whisky
- Abfüllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 %
Manche Kenner sehen ab dem Johnnie Walker Black Label die Grenze, ab der man den Whisky mit vollem Genuss pur trinken kann. Hier entfaltet er deutlich mehr Aromen und legt vor allem den scharfen Brennerei-Charakter jüngerer Abfüllungen ab. Wer einen noch etwas sanfteren und breiter aufgestellten Whisky sucht, sollte zum Blue Label greifen.
Fazit
Wenn es um Blends geht, gehört Johnnie Walker ganz klar zu den Top-Marken. Hier bekommst du eine Vielzahl schottischer Malts in hochwertigen Mischungen, die sich nicht nur durch ihre lebhaften Aromen, sondern auch durch ihre günstigen Preis auszeichnen. Beliebte Whiskys wie das Red Label bekommst du für unter 20 Euro. Die Komplexität ist hier zwar nicht ganz so groß wie bei Single Malts, dennoch stellen sie eine solide Ergänzung für die ambitionierte Blend-Sammlung dar. Hervorzuheben sind hier vor allem die rauchige Milde und die Anklänge an dunkle Früchte, die jeden Schluck zu einem Genuss machen.
Weiterführende Links
- Webseite des Herstellers: https://www.johnniewalker.com
- Twitter-Account des Herstellers: https://twitter.com/johnniewalker_
- Youtube-Kanal des Herstellers: https://www.youtube.com/user/johnniewalkerwhisky
- Facebook-Account des Herstellers: https://facebook.com/johnniewalker
- Instagram-Account des Herstellers: https://www.instagram.com/johnniewalker/
Ich hätte da Mal eine Frage an die JW-Kenner.
Und zwar besitze ich eine ältere Flasche Gold Label. Welcher 18 Jahre Reifezeit besitzt. Mittlerweile gibt es ja nur noch den Gold Label ‚reserve‘ ohne eine Angabe der Reifezeit. Ich habe mitbekommen das es nun einen Platinum Label gibt der auch 18 Jahre Reifezeit besitzt.
Meine Frage: wurde das alte Gold Label in Platinum umbenannt?
Erst dachte ich das es eine unterschiedliche Farbe gibt aber dann sah ich das mein Gold Label sich in einer braunen Flasche befindet.