Whisky oder Whiskey â wo ist der Unterschied?
- Rohstoffe unterscheiden sich
- schottischer Whisky
- irischer/amerikanischer Whiskey
- abweichende Richtlinien
- Sowohl Whisky als auch Whiskey bestehen aus Getreide, Hefe und Wasser. Entscheidend fĂŒr die Schreibweise ist jedoch, welche Getreidesorten hinzugefĂŒgt werden dĂŒrfen
- In Schottland gibt es ausschlieĂlich Whisky, im irischen und amerikanischen Raum hat sich die Schreibweise mit -ey fast vollstĂ€ndig durchgesetzt
- Neben den Rohstoffen unterscheiden sich auch die Richtlinien bei der Herstellung voneinander
Wie sind die beiden Schreibweisen entstanden?
Sowohl Schotten als auch Iren behaupten, die Erfinder des beliebten GetrĂ€nks zu sein. Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden alle Whiskys ohne âeâ geschrieben. Doch dann kamen die Iren auf die Idee, sich mit ihren Destillaten von den Schotten abgrenzen zu wollen und fĂŒhrten die neue Schreibweise Whiskey ein. Das sollte auch auslĂ€ndischen KĂ€ufern einen Hinweis auf die hohe QualitĂ€t geben, da diese damals bei schottischen Whiskys noch stark schwankte.
Diese setzte sich im Anschluss auch in den USA weitgehend durch â mit der Betonung auf weitgehend, denn bis heute findest du hier auch Whiskys. Die VerkĂŒrzung auf die Herkunft des GetrĂ€nks greift also zu kurz.
Und es gibt inzwischen auch viele andere Staaten, die hervorragende Whiskys und Whiskeys produzieren, die bei Kennern auf der ganzen Welt beliebt sind. An der Schreibweise erkennt man hier zunĂ€chst, welcher Tradition sie sich verpflichtet fĂŒhlen:
- In Indien gibt es sowohl Whisky als auch Whiskey.
- Die weltweit beliebten Whiskys aus Japan oder Taiwan verzichten auf das âeâ.
- Kanada sieht sich ebenfalls eher in der schottischen Tradition und lĂ€sst das âeâ weg.
- Auch in den USA gibt es einige Bourbon-Whiskys.
- Auch deutsche Whiskys orientieren sich mehrheitlich an Schottland, sodass du hier hĂ€ufiger die Variante ohne âeâ findest.
Whisky oder Whiskey? Das steht im Duden
Im Duden findest du beide Schreibweisen mit unterschiedlichen ErklÀrungen:
- Whisky: âaus Gerste oder Malz hergestellter [schottischer] Branntwein mit rauchigem Geschmackâ
- Whiskey: âirischer oder amerikanischer Whisky, der aus Roggen oder Mais hergestellt istâ
Worin unterscheiden sich Whisky und Whiskey?
Der Blick in den Duden verrÀt es bereits: Die Zutaten der beiden Spirituosen unterscheiden sich. Zwar bestehen beide Varianten aus Getreide, Hefe und Wasser, doch kommt beim Scotch gemÀlzte Gerste zum Einsatz, beim Bourbon ist es neben Gerste Mais, Roggen oder Weizen. Und in Indien nutzt man als Rohstoff sogar Melasse. Doch nicht nur die Rohstoffe, auch die Richtlinien bei der Herstellung unterscheiden sich voneinander.
Was zeichnet irischen Whiskey aus?
Irland produziert vier unterschiedliche Arten von Whiskeys, bei denen der Rohstoff Gerste aus Irland stammen muss. Oft werden die Whiskys noch immer dreifach destilliert (und damit einmal mehr als im Nachbarland Schottland). Geschmacklich zeichnen sie sich in der Regel durch die fehlende Rauchnote und damit den milderen Geschmack aus. Weitere Merkmale des irischen Whiskeys sind:
- kein Darren des Malzes ĂŒber Torffeuer
- statt Mais kommen Gerste und Hafer zum Einsatz
- Die Lagerzeit in EichenfÀssern betrÀgt mindestens drei Jahre und einen Tag.
Angeboten wird der irische Whiskey in der Regel als Blended oder Malt Irish Whiskey, bei denen der Herstellungsprozess dem schottischen gleicht. Bekannte irische Whiskey sind beispielsweise Jameson, Tullamore oder Bushmills, von denen die meisten Blends sind. Insgesamt gibt es in Irland vier Bezeichnungen fĂŒr Whiskeys:
- Pure Pot Still Whiskey aus gemÀlzter und ungemÀlzter Gerste
- Single Malt (aus reinem Gerstenmalz)
- Grain Whiskey aus verschiedenen Getreidesorten
- Blends als Mischung aus Grain mit Pot Still und Single Malt
Schottischer Whisky â Blended und Unblended
Die Schotten unterscheiden im Wesentlichen zunĂ€chst Blended und Unblended Whisky. Blended Whisky nutzt verschiedene Getreidesorten, die nach einer fixen Rezeptur miteinander vermischt werden. Die meisten bekannten Whiskymarken wie Ballantineâs, Chivas Regal oder Johnny Walker sind Blends. Beim Unblended Whisky darf nur eine einzige Getreidesorte destilliert werden. Zu beiden wiederum gibt es Unterarten.
Blended Whiskys | Unblended Whiskys |
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GemÀà eines Gesetzes aus dem Jahr 2009 gelten bestimmte Vorgaben, damit ein schottischer Whisky als solcher bezeichnet werden kann:
- Herstellung in einer schottischen Destillerie
- aus Wasser und gemÀlzter Gerste (anderes Getreide zusÀtzlich möglich)
- Rohbrand mit max. 94,8 % reinem Alkohol
- Lagerung unter Zollverschluss in Schottland
- ausschlieĂlich in EichenfĂ€ssern mit max. 700 Litern fĂŒr mindestens drei Jahre
- Vor der AbfĂŒllung dĂŒrfen Wasser und Lebensmittelfarbstoff zugesetzt werden
Jack Danielâs â der Bourbon-Klassiker aus den USA
Bourbon-Whiskey gilt als typisch amerikanische Erfindung. So basiert auch die Bezeichnung âBourbonâ auf dem Bezirk Bourbon County in seinem Heimatstaat Kentucky. Noch bekannter ist allerdings inzwischen wohl Tennessee, die Heimat des weltbekannten Jack Danielâs. Die Whiskeys aus diesem Bundesstaat sind ĂŒber Holzkohle gefiltert und damit besonders mild. Doch natĂŒrlich gibt es noch unzĂ€hlige andere, mindestens ebenso bekannte und nicht minder vollmundige Bourbons, Rye Whiskeys, Corn Whiskeys und in EichenfĂ€ssern gelagerten Straight Whiskeys aus den USA.
WeiterfĂŒhrendes
Du willst mehr ĂŒber Whiskey erfahren? Welt der Wunder hat das Wichtigste ĂŒber das KultgetrĂ€nk zusammengefasst:
Was ist der Unterschied zwischen Single Malt Whisky und Bourbon? Dieses Video geht der Frage auf den Grund:
Hier findest du zusĂ€tzlich noch wichtige Infos, wie du Whisky am besten genieĂen kannst:
Eine ausfĂŒhrliche Beschreibung der einzelnen Whisky- und Whiskey-Sorten kannst du auch bei Wikipedia nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Whisk
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